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Deutliche Zunahme der Vertriebs­kosten beim VKB-Konzern

22.05.2017

Der Konzern Versicherungskammer Bayern (VKB) zeigt sich im Geschäftsbericht von den Ergebnissen des Jahres 2016 positiv überrascht und führt dies nicht zuletzt auf seine vielen Vertriebskanäle zurück. An die floss im Berichtsjahr allerdings auch deutlich mehr Geld.

Beim Konzern Versicherungskammer Bayern lagen laut Geschäftsbericht 2016 sowohl der Jahresüberschuss als auch der Beitragszuwachs und das Kapitalanlagenergebnis über den Erwartungen. Zurückgeführt wird die positive Beitragsentwicklung nicht zuletzt auf die diversen Vertriebskanäle des größten öffentlichen Versicherers in Deutschland. Deutlich zugenommen haben jedoch auch die Vertriebskosten.

Der Konzern Versicherungskammer Bayern konnte „seine „gute Stellung im Markt weiter ausbauen“, heißt es im Geschäftsbericht 2016 des größten öffentlichen Versicherers in Deutschland. Zu verdanken sei dies dem „Erfolg aller Vertriebswege“.

Dazu zählen neben den Sparkassen des zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden Unternehmens in seinen Geschäftsgebieten auch die Genossenschaftsbanken in Bayern, die Agenturen, die anderen öffentlichen Versicherer als Landesdirektionen, ein Spezialaußendienst, die Geschäftsstellen, die Makler sowie der Online-Vertrieb, wird aufgelistet. An sie floss 2016 offensichtlich deutlich mehr Geld.

Abschlussaufwendungen nehmen deutlich zu

Bei den gesamten Abschlussaufwendungen weist der Konzern für das Berichtsjahr nämlich eine Steigerungsrate von 8,8 Prozent auf brutto 744,7 Millionen Euro aus. Die gesamten Bruttobeitragseinnahmen erhöhten sich zugleich um 2,7 Prozent auf 7,82 Milliarden Euro.

Besonders hoch fiel die Steigerungsrate bei den Abschlusskosten mit 14,4 Prozent auf 387,9 Millionen Euro in der Schaden- und Unfallversicherung aus. Dort legten mit 6,5 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro aber auch die Beiträge stark zu, wobei Zugewinne vor allem in der Wohngebäude-, der privaten Haftpflicht- sowie in der gewerblichen Sach- und Haftpflichtversicherung erzielt wurden.

Beitragseinnahmen bleiben in der Lebensversicherung stabil

In der Lebensversicherung, in der die Beitragseinnahmen mit 2,98 (Vorjahr: 2,97) Milliarden Euro gegen den Markttrend stabil gehalten werden konnten, stiegen die Abschlussaufwendungen um 1,8 Prozent auf 190,7 Millionen Euro. In der Krankenversicherung, die Beitragszuwächse von 1,5 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro verbuchte, wuchsen sie um 5,1 Prozent auf 166,2 Milliarden Euro an.

Anders als die Abschlusskosten nahmen die gesamten Verwaltungsaufwendungen im Konzern brutto nur unterproportional zur Beitragsentwicklung um 1,4 Prozent auf 357,6 Millionen Euro zu. In der Lebensversicherung verminderten sie sich sogar um rund ein Zehntel auf 46,2 Millionen Euro.

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle sinken insgesamt

Bei Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle, die insbesondere dank der günstigen Entwicklung in der Lebensversicherer im Konzern von 5,94 auf 5,92 Milliarden Euro sanken, verschlechterte sich das versicherungstechnische Ergebnis im Konzern von 226,6 auf 177 Millionen Euro. Zu dieser Entwicklung trugen alle Bereiche bei.

In der Schaden- und Unfallversicherung wuchs das Minus von 3,6 auf 13,2 Millionen Euro an. Dies resultiert jedoch aus der von 40,6 auf 60,3 Millionen Euro erhöhten Zuführung zur Schwankungsrückstellung.

Für eigene Rechnung und vor Schwankungsrückstellung verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung aufgrund der Entwicklung des Geschäftsvolumens dagegen von 37,1 Millionen auf 47,1 Millionen Euro. Die Nettoaufwendungen für Versicherungsfälle nahmen hier um 5,1 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro zu.

Zahl der versicherten Personen in der Krankenversicherung wächst

In der Krankenversicherung, in der die Zahl der versicherten Personen um 49.000 auf 3,1 Millionen und der Bruttoaufwand für Versicherungsfälle um 4,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro anstiegen, nahmen die Aufwendungen für Versicherungsfälle von 1,59 auf 1,66 Milliarden Euro zu. Das versicherungstechnische Ergebnis sank von 125,7 auf 100,9 Millionen Euro.

In der Lebensversicherung, wo der Bestand nach Vertragszahl um rund 3.000 auf 2,2 Millionen und nach Versicherungssumme von 57,3 Milliarden auf 59,3 Milliarden Euro anwuchs, sanken die Aufwendungen für Versicherungsfälle von 2,64 auf 2,53 Milliarden Euro. Ursächlich dafür waren den Angaben zufolge weniger Vertragsabläufe und rückläufige Aufwendungen für vorzeitige Leistungen.

Dort schrumpfte allerdings – anders als in der Schaden- und Unfallversicherung – zugleich das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen stark von 1,2 Milliarden Euro auf 882 Millionen Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis verminderte sich von 104,5 auf 89,3 Millionen Euro.

Versicherungstechnisches Ergebnis und Steuerbelastung steigen

Im Konzern insgesamt ging das Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen, die von 46,8 Milliarden auf 48,5 Milliarden Euro anwuchsen, ebenfalls deutlich von 1,84 Milliarden auf 1,58 Milliarden Euro zurück. Die laufenden Erträge verminderten sich von 1,56 Milliarden auf 1,39 Milliarden Euro, die Abschreibungen auf Kapitalanlagen sanken zugleich von 112,6 Millionen auf 43,9 Millionen Euro.

Unter dem Strich wuchs, nachdem sich das nichtversicherungstechnische Ergebnis von 118,2 auf 180,4 Millionen Euro verbesserte, das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit im Konzern von 344,9 auf 357,4 Millionen Euro an. Die Steuerbelastung stieg von 140,9 auf 161,8 Millionen Euro.

Jahresüberschuss und Beitragswachstum übertreffen die Erwartungen

Als Jahresüberschuss verblieben damit 192,4 (Vorjahr: 201,4) Millionen Euro. Er lag damit ebenso wie das Beitragswachstum und das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen „über den Erwartungen“, wie im Geschäftsbericht zusammenfassend festgestellt wird.

Weitere Details zur Geschäftsentwicklung des VKB-Konzerns können dem Geschäftsbericht entnommen werden, der unter diesem Link zur Verfügung steht.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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