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Überschuss­be­tei­li­gung im Sink­flug

07.12.2016

Nach und nach deklarieren die Lebensversicherer ihre laufende Verzinsung für 2017, darunter auch der Marktführer Allianz. Deutliche Anpassungen nach unten sind an der Tagesordnung – um bis zu 0,5 Prozentpunkte.

Die Allianz reduziert die laufende Verzinsung für 2017 um 0,3 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent (klassisch) beziehungsweise 2,9 Prozent („Perspektive“). Die Axa und die DBV kürzen von 3,1 auf 2,9 Prozent und die Nürnberger von 3,0 auf 2,75 Prozent. Die Ergo Lebensversicherer senken die laufende Verzinsung um 0,45 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent (Ergo Direkt), 2,25 Prozent (Ergo Leben) beziehungsweise auf 2,05 Prozent (Victoria).

Die alljährliche Deklarationsrunde zur Überschussbeteiligung hat in diesem Jahr die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. eröffnet und für 2017 eine Absenkung der laufenden Verzinsung um 0,5 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent vermeldet.

Die gesamte Verzinsung (inklusive der Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven und den Schlussüberschuss-Anteilen) liegt bei 3,0 Prozent.

Ebenfalls eine Reduzierung vorgenommen hat die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G.. Die laufende Verzinsung liegt 2017 mit 2,65 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im laufenden Jahr.

Die Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven wurde von 0,35 auf 0,2 Prozent gesenkt. Zusammen mit dem unveränderten Schlussüberschuss von 0,3 Prozent ergibt sich eine gesamte Verzinsung von 3,15 (2016: 3,70) Prozent.

Allianz senkt um 0,3 Prozentpunkte

Gestern ist auch der Branchenprimus Allianz Lebensversicherungs-AG mit seiner Deklaration an die Öffentlichkeit getreten. 2017 bietet der Marktführer eine laufende Verzinsung von 2,8 (2016: 3,1) Prozent auf die Sparanteile der Kunden mit klassischen Policen. Inklusive Schlussüberschuss und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven (zusammen unverändert 0,6 Prozent) liegt die Deklaration bei mindestens 3,4 (3,7) Prozent.

Wie in den Vorjahren, erhalten Kunden des Mitte 2013 eingeführten Vorsorgekonzeptes „Perspektive“ eine um 0,1 Prozentpunkt höhere laufende Verzinsung. Für 2017 sind es 2,9 (2016: 3,2) Prozent. Die gesamte Verzinsung beträgt 3,7 (4,0) Prozent – inklusive unverändert 0,8 Prozent für Schlussüberschuss und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven.

Wie die Allianz ergänzend zur Überschussdeklaration mitteilte, wurden seit der Produkteinführung von Perspektive über 300.000 solcher Verträge verkauft, rund ein Drittel davon in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres. In der privaten Vorsorge kommt „Perspektive“ den Angaben zufolge inzwischen auf über 90 Prozent Neugeschäftsanteil.

Axa und DBV mit Abschlägen um jeweils 0,2 Prozentpunkte

Eine vergleichsweise moderate Absenkung der laufenden Verzinsung von 3,1 auf 2,9 Prozent nehmen die Axa Lebensversicherung AG und ihre Zweigniederlassung DBV Deutsche Beamtenversicherung Lebensversicherung vor.

Hinzu kommen unverändert 0,5 Prozent Schlussgewinnanteil und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven, wodurch die gesamte Verzinsung im kommenden Jahr bei 3,4 (2016: 3,6) Prozent liegt.

Ergo Lebensversicherer reduzieren um 0,45 Prozentpunkte

Auch die Ergo Group AG hat gestern die 2017er-Überschussdeklarationen für ihre Lebensversicherer bekannt gegeben. Als Reaktion auf die weiter andauernde Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten nimmt die Ergo Lebensversicherung AG bei der laufenden Verzinsung einen Abschlag von 0,45 auf 2,25 Prozent vor. Zusammen mit 0,35 Prozent Schlussüberschuss-Beteiligung sowie Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven ergibt sich eine Gesamtverzinsung von 2,6 Prozent.

Auch bei der Ergo Direkt Lebensversicherung AG und der Victoria Lebensversicherung AG wird die laufende Verzinsung um 0,45 Prozentpunkte gesenkt auf 2,05 Prozent (Victoria) beziehungsweise 2,75 Prozent (Ergo Direkt).

Die gesamte Verzinsung liegt bei der Victoria bei 2,4 Prozent (inklusive Schlussüberschuss-Beteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven in Höhe von 0,35 Prozent) und bei der Ergo Direkt bei 3,0 Prozent (inklusive 0,25 Prozent aus dem Schlussüberschuss).

„Mit der jetzt getroffenen Entscheidung zur Überschussbeteiligung führt Ergo ihre auf Sicherheit ausgerichtete Geschäftspolitik konsequent weiter“, erläutert das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Dazu gehöre auch, dass die verschiedenen Tarifgenerationen von Ansparprodukten in gleichem Maße beteiligt werden. Für diesen Ausgleich erfolge für Verträge mit höheren Garantiezinsen eine Anpassung im Schlussüberschuss.

Nürnberger senkt um 0,25 Prozentpunkte

Die Nürnberger Lebensversicherung AG hat die laufende Verzinsung für 2017 in der konventionellen Lebens- und Rentenversicherung auf 2,75 Prozent (minus 0,25 Prozentpunkte) festgesetzt, wie das Unternehmen dieser Tage mitteilte.

Hinzu kommt ein Schlussüberschuss in Höhe „von circa 0,31 Prozent“, wodurch sich eine gesamte Verzinsung (exklusive einer noch hinzuzurechnenden, nicht näher bezifferten Beteiligung an den Bewertungsreserven) von 3,06 Prozent ergibt.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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