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Gewinner und Ver­lie­rer in der Haus­rat­ver­si­che­rung

18.01.2017

Der Kampf um Marktanteile im hochprofitablen Versicherungszweig Hausrat hat sich auch 2015 fortgesetzt. Wer die kräftigsten Einbußen hinnehmen musste beziehungsweise am stärksten zulegen konnte.

Zwischen 2013 und 2015 haben die Huk-Coburg Allgemeine sowie der LVM ihren Marktanteil nach gebuchten Bruttoprämien in der verbundenen Hausratversicherung am stärksten ausgebaut, wie der „Branchenmonitor 2013-2015: Hausratversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt. Die größten Verluste hatten mit der der Axa, der Generali und der Ergo drei der fünf größten Hausratversicherer zu verzeichnen. Marktführer ist und bleibt mit riesigem Abstand die Allianz, die ebenfalls leicht einbüßte. Aus den Top Fünf konnte einzig die R+V Allgemeine ihren Marktanteil steigern und an der Ergo auf Position vier der Rangliste vorbeiziehen.

Die verbundene Hausratversicherung ist und bleibt eine Goldgrube für die Versicherer auf dem deutschen Markt. Nach Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) haben die im Verband organisierten Versicherer 2015 im Schnitt über 18 Cent Gewinn pro Beitragseuro in diesem Versicherungszweig geschrieben. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts waren es schlechtestenfalls 16 Cent und bestenfalls 25 Cent Gewinn.

Mit der Rhion Versicherung AG erzielte lediglich einer der 50 größten Anbieter eine Combined Ratio (Schaden- und Betriebsaufwendungen in Prozent der verdienten Bruttoprämien) von über 100 Prozent. Auf der anderen Seite kamen die WGV-Versicherung AG und die Cosmos Versicherung AG auf Werte von unter 55 Prozentwie der „Branchenmonitor 2013-2015: Hausratversicherung“ zeigt.

Die Untersuchung wird von der V.E.R.S. Leipzig GmbH in Kooperation mit der Yougov Deutschland AG durchgeführt und listet zahlreiche Kennzahlen der 50 nach Beitragseinnahmen größten Marktteilnehmer mit etwa 89 Prozent Marktanteil auf.

Verdrängungswettbewerb

„Die ‚unscheinbare‘ Hausratversicherung bringt gutes Geld ein, und die eingefahrenen Gewinne können weiterhin dazu genutzt werden, verlustreiche andere Zweige, wie zum Beispiel Wohngebäude, zu subventionieren“, schreiben die Studienverantwortlichen, Daniela Fischer und Clemens Wilde, im Vorwort des Monitors.

Die „außergewöhnliche Profitabilität“ mache den Zweig für viele Versicherer interessant, weshalb es in letzter Zeit einen steigenden, wenn auch noch längst nicht so harten Verdrängungswettbewerb wie etwa in der Kfz-Versicherung gebe.

Marktanteilsgewinner

Der größte Marktanteilszuwachs (gebuchte Bruttoprämien direkt) gelang zwischen 2013 und 2015 dem LVM Landwirtschaftlichen Versicherungsverein Münster a.G. und der Huk-Coburg-Allgemeinen Versicherung AG, die um jeweils über 0,2 Prozentpunkte zulegten.

Vergleichsweise groß war die Steigerung auch bei der R+V Allgemeinen Versicherung AG und der DEVK Allgemeinen Versicherung AG, die ihren Marktanteil im Betrachtungszeitraum um knapp über beziehungsweise unter 0,1 Prozentpunkte ausbauten.

Bild: Wichert

Verlierer beim Marktanteil

Die größten Einbußen hatten die Axa Versicherung AG, die Generali Versicherung AG und die Ergo Versicherung AG zu verzeichnen, die zwischen 0,42 und 0,35 Prozentpunkte Marktanteil verloren.

Auch die Allianz Versicherungs-AG gehörte auf Dreijahressicht zu den Marktanteilsverlierern. Allerdings hat sich das Minus mit aktuell 0,1 Prozentpunkten deutlich verkleinert. Zwischen 2012 und 2014 gab der Anteil noch um fast einen halben Prozentpunkt nachgegeben.

Zudem hat die Allianz den Beitragsabrieb früherer Jahre gestoppt und zuletzt zwei Mal ein Beitragswachstum erzielt. 2015 stand sogar ein marktüberdurchschnittliches Prämienplus von drei Prozent für die Gesellschaft zu Buche.

Bild: Wichert

Die größten Hausratversicherer

Auffällig ist, dass mit Allianz, Axa, Generali und Ergo vier der fünf nach gebuchten Bruttobeiträgen größten Anbieter Marktanteilsverluste zu verzeichnen hatten. Dennoch bleibt die Allianz unangefochten mit 11,5 Prozent Marktführer, was mehr als doppelt so viel ist als bei den genannten drei Verfolgern.

Während die Axa und die Generali unverändert die Positionen zwei und drei belegen, zog die R+V Allgemeine an der Ergo vorbei auf den vierten Rang. Dahinter folgt die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. mit knapp über vier Prozent Marktanteil an sechster Stelle.

Bild: Wichert

Weitere Studiendetails

Der „Branchenmonitor 2013-2015: Hausratversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zu dem Versicherungszweig sowie Daten zur Bestandskundenanalyse.

Die 71-seitige Studie kann als PDF-Version für 743,75 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Frau Daniela Fischer per E-Mail, per Telefon unter 0341 24659262 oder über dieses Online-Bestellformular bezogen werden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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