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Bei MLP brum­mte 2016 das Al­ters­vor­sor­ge­ge­schäft wie­der

24.02.2017

Der Finanzvertrieb aus Wiesloch konnte 2016 die Provisionserlöse in der Altersvorsorge ebenso wie insgesamt deutlich ausbauen. Bei der LV 1871 gab es nach vorläufigen Geschäftszahlen Licht und Schatten.

Die LV 1871 konnte 2016 nach vorläufigen Geschäftszahlen die Nettoverzinsung und das Eigenkapital ausbauen, hatte dafür aber einen Rückgang der gebuchten Bruttobeiträge um über drei Prozent auf 610 Millionen Euro zu verzeichnen. Der Finanzvertrieb steigerte im vergangenen Jahr die Gesamterlöse, getragen von den Geschäftsfeldern Altersvorsorge und Sachversicherung.

Das Neugeschäft der Lebensversicherer ist in den letzten Jahren immer mehr auf zuletzt nur noch etwas über 5,1 Millionen eingelöste Versicherungsscheine in der Hauptversicherung zurückgegangen. Im unabhängigen Vertrieb gehören Vorsorgeprodukte zu den Ladenhütern.

Auf Verbraucherseite ist verschiedenen Untersuchungen zufolge ein deutlicher Bedeutungsverlust der und ein sinkendes Vertrauen in die Lebensversicherung zu beobachten.

LV 1871 mit Beitragsrückgang

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Lebensversicherung von 1871 a.G. München (LV 1871) gestern nach vorläufigen Zahlen von einem rückläufigen Prämienaufkommen berichtete. So verminderten sich 2016 die gebuchten Bruttobeiträge um über drei Prozent auf 610 Millionen Euro.

Dabei blieben die laufenden gebuchten Bruttobeiträge mit 469 Millionen Euro wie auch die Beitragssumme des Neugeschäfts ist mit 1,1 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Wie die LV 1871 weitere mitteilte, betrug der Anteil der Beiträge aus Berufsunfähigkeits-Versicherungen an den laufenden Bestandsbeiträgen ein Drittel.

Während die Stornoquote von 4,6 auf 4,2 Prozent sank, erhöhten sich die Nettoverzinsung von 4,5 auf 4,8 Prozent und die Bewertungsreservequote von 14,5 auf 17,3 Prozent. Das Eigenkapital stieg von 105 auf 110 Millionen Euro, die freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung von 149 auf 159 Millionen Euro.

„Zum Start des Aufsichtsregimes Solvency II am 1. Januar 2016 hat der Versicherer die Kapitalanforderungen auch ohne die vorgesehenen Übergangsmaßnahmen mit einer Solvenzquote von 334 Prozent inklusive Volatility Adjustment mehr als erfüllt“, wird weiter mitgeteilt.

Diverse Lebensversicherer mit Wachstum

Anders als man angesichts der eingangs geschilderten Situation vermuten könnte gab es aber auch Erfolgsmeldungen diverser Marktteilnehmer für das Geschäftsjahr 2016, meist auf Basis vorläufiger Zahlen. Insbesondere in der betrieblichen Altersvorsorge brummte das Geschäft.

Die Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG konnte die Beitragseinnahmen sogar um über zehn Prozent ausbauen – und die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. hatte 2016 über 30 Prozent mehr neu abgeschlossene Riester-Rentenverträge zu verzeichnen als im Jahr zuvor.

MLP wächst im Vorsorgegeschäft

Die MLP AG hingegen legte im Altersvorsorgegeschäft kräftig zu, wie der Finanzvertrieb gestern auf seiner Jahrespressekonferenz bekanntgab. Die Erlöse wuchsen um 2,7 Prozent auf 221,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, als das Unternehmen aus Wiesloch in diesem Bereich ein sattes Minus von rund einem Zehntel zu verzeichnen hatte.

Der Finanzvertrieb stellt heraus, dass man im Altersvorsorgegeschäft zuletzt drei Quartale in Folge habe zulegen können. Dabei lagen die Umsätze im Schlussquartal hier mit 94,3 Millionen Euro um 7,4 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Die Beitragssumme des Neugeschäfts stieg 2016 um 6,2 Prozent auf fast 3,7 Milliarden Euro – und damit nach eigenen Angaben rund vier Mal so stark wie im Gesamtmarkt. Als Grund für den stärkeren Zuwachs nannte der Finanzvertrieb, dass man sich sehr schnell an neue Produkterfordernisse und Kundennachfragen angepasst habe.

„Während im Markt 2016 noch zu knapp 50 Prozent Verträge mit klassischen Garantien vermittelt wurden, lag der Anteil bei von MLP neu vermittelten Verträgen lediglich bei 14 Prozent“, heißt es in der Unternehmensmitteilung. Weitere 14 Prozent seien auf reine Fondspolicen entfallen, die restlichen 72 Prozent auf Produkte mit neuartigen Garantien (Neue Klassik).

Deutliche Steigerung in Sach

In den übrigen Geschäftsfeldern gab es bis auf die Sachversicherung, in der sich die Erlöse von 54,9 auf 105,6 Millionen Euro vor allem aufgrund der vor gut eineinhalb Jahren erworbenen Domcura AG erhöhten, keine auffälligen Veränderungen.

In der Krankenversicherung betrugen die Erlöse im vergangenen Jahr 45,8 (2015: 45,9) Millionen Euro, im Vermögensmanagement 166,4 (166,0) Millionen Euro und im Geschäftsfeld Finanzierung 15,4 (16,2) Millionen Euro. Gesamterlöse wuchsen dadurch von 554,3 auf 610,4 Millionen Euro.

Das Ebit verminderte sich infolge von Einmalaufwendungen im Rahmen des Effizienzprogramms Höhe von 15,4 Millionen Euro von 30,7 Millionen Euro auf 19,7 Millionen Euro. Dadurch ging auch das Konzernergebnis von 19,8 auf 14,7 Millionen Euro zurück.

Neue Konzernstruktur

Im laufenden Jahr gibt sich MLP eine neue Konzernstruktur, indem das regulierte Bankgeschäft in einem neuen Unternehmen gebündelt werden soll. Davon verspricht sich der Finanzvertrieb, dass die freien aufsichtsrechtlichen Eigenmittel deutlich ansteigen. Für das laufende Jahr strebt das Unternehmen ein Ebit von mindestens 35 Millionen Euro an.

Zudem soll das Hochschulsegment gestärkt werden, um die Gewinnung von jungen Beratern wie auch Neukunden weiter auszubauen. Anfang Februar hatte MLP hier die neu geschaffene Position des Bereichsvorstands mit Matthias Laier (40) besetzt. Weitere Details zur Geschäftsentwicklung stehen auf dieser Internetseite zum Download zur Verfügung.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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