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So hoch schätzen die Bun­des­bür­ger das Pfle­ge­fall-Ri­si­ko ein

22.09.2016

Im neusten MLP-Gesundheitsreport hat der Finanzvertrieb unter anderem untersuchen lassen, wie hoch die Akzeptanz für private Pflegefall-Absicherungen in verschiedenen Alters- und Einkommensgruppen ist.

Insgesamt geben die gesetzlich und privat Krankenversicherten dem deutschen Gesundheitssystem gute Noten, wie der jetzt veröffentlichte MLP-Gesundheitsreport 2016 zeigt. Das duale System von GKV und PKV wird als leistungsstark angesehen. Zugleich ist das Risikobewusstsein der Bevölkerung, zum Pflegefall zu werden, stark ausgeprägt. Viele halten die gesetzlichen Pflegeversicherungen für zu leistungsschwach, was den Wunsch nach zusätzlicher Absicherung bei den privaten Anbietern wachsen lässt.

Mit dem heutigen Gesundheitswesen, das auf dem dualen System von gesetzlicher und privater Krankenversicherung (GKV und PKV) basiert, sind 93 Prozent der Ärzte (Umfrage 2014: 90 Prozent) und 82 Prozent der Bevölkerung (2014: 79 Prozent) zufrieden.

Ein Wert, der sich kaum noch toppen lasse, sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD), Professor Dr. Renate Köcher, vor der Presse in Berlin anlässlich der Vorstellung des MLP-Gesundheitsreports 2016.

Renate Köcher (Bild: Brüss)
Renate Köcher (Bild: Brüss)

Köcher präsentierte gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der MLP AG, Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unter 1.920 Befragten aus GKV und PKV sowie 512 niedergelassenen Ärzten und Krankenhausärzten. Zahnmediziner wurden nicht befragt.

Uwe Schroeder-Wildberg (Bild: Brüss)
Uwe Schroeder-Wildberg (Bild: Brüss)

60 Prozent der Bevölkerung will Schutz im Pflegefall

Eine Themenstellung widmete sich auch der Pflege. Immerhin wissen heute 55 Prozent der Befragten, dass die gesetzlichen Pflegeversicherungen nur eine Teilkasko-Versicherung sind. Nur noch zehn Prozent der Bürger glauben, dadurch ausreichend abgesichert zu sein. Der Wunsch nach zusätzlicher privater Absicherung wächst.

Die persönliche Absicherung im Pflegefall hat für die Menschen einen hohen Stellenwert, der mit zunehmendem Alter noch größer wird. Insgesamt halten 60 Prozent der Befragten eine gute Absicherung im Pflegefall für wichtig. Für jüngere Menschen im Alter von unter 30 Jahren liegt dieses Sicherheitsbedürfnis zwar nur bei 35 Prozent.

In der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen wird eine Absicherung des Pflegefallrisikos aber schon von 65 Prozent der Befragten als prioritär eingestuft. Und bei den Über-60-Jährigen wächst dieses Schutzbedürfnis auf 78 Prozent.

Nach wie vor glaubt eine große Mehrheit (heute 85 Prozent, 2014 waren es 86 Prozent), dass in den kommenden zehn Jahren die Zahl älterer Menschen, die pflegebedürftig werden, zunehmen wird. Und gleichzeitig dürfte es auch schwieriger werden, die Versorgung der Pflegebedürftigen sicherzustellen, glauben unverändert im Zeitablauf etwa zwei Drittel aller Befragten.

Private Pflegezusatz-Versicherung hat noch großes Potenzial

Nach Angaben des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) gab es Ende vergangenen Jahres bereits 2,6 Millionen private Pflegezusatz-Versicherungen und knapp 700.000 staatlich geförderte Pflege-Bahr-Versicherungen. Eine zusätzliche Absicherung ist auch für privat Krankenversicherte wichtig, da die private Pflegepflicht-Versicherung (PPV) nicht mehr leistet als die gesetzliche soziale Pflegeversicherung (SPV).

Hier zeigt der Report auf, dass mit höherem Einkommen auch der Anteil der Personen mit privater Pflege-Absicherung steigt. Von den Befragten mit einem Monats-Haushaltseinkommen von über 3.000 Euro gaben 25 Prozent an, bereits zusätzlich privat für den Pflegefall vorgesorgt zu haben. Weitere 18 Prozent haben dies vor.

In der Einkommensgruppe zwischen 2.000 und 3.000 Euro haben immerhin 21 Prozent vorgesorgt und 17 Prozent wollen dies demnächst tun. Bei einem Haushaltseinkommen von weniger als 2.000 Euro im Monat haben schon 16 Prozent eine eigene Pflegezusatz-Versicherung abgeschlossen, und 14 Prozent haben dies noch vor.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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