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Werk­zeug für den PKV-Fak­ten­check un­ter­wegs

28.10.2016

Eine neue App will die Beratung zur Krankenversicherung per Smartphone und Tablet vereinfachen. Sie soll Vermittler in die Lage versetzen, mobil im Kundengespräch Anbieter- und Tarifvergleiche zu präsentieren.

Zum Internetportal PKV-Wiki gibt es seit Kurzem auch eine App. Die neue Anwendung richtet sich an Vermittler und soll diese bei der Beratung via Smartphone und Tablet unterstützen. Die kostenpflichtige Version enthält Möglichkeiten, verschiedene Anbieter gegenüberzustellen, wie auch Optionen für den Produktvergleich. Neben den bisherigen Inhalten des PKV-Wiki haben die Vermittler durch die App auch Zugriff auf Artikel und Produkttests der Zeitschriften „Finanztest“ und „Test“.

Seit rund vier Jahren betreibt Marcus Dippold als Inhaber und Geschäftsführer das Internetportal PKV-Wiki. Auf dessen Seiten können sich Vermittler und Verbraucher über die gesetzliche (GKV) und private Krankenversicherung (PKV) sowie weitere Versicherungssparten informieren.

Mit seiner seit Kurzem verfügbaren App „PKV-Wiki Pro“ spricht Dippold nun ausschließlich Vermittler an. Diesen will er ein Werkzeug an die Hand geben, das sie bei der Beratung per Smartphone oder Tablet nutzen können.

„Ich denke, die Beratung wird zukünftig mehr und mehr von Tablets und damit auch von Apps dominiert werden“, sagte Dippold dem VersicherungsJournal. Seine Entwicklung betrachtet er als Ergänzung zu den klassischen Vergleichsprogrammen.

PKV-Anbieter vergleichen

Vergleichsmöglichkeiten bietet „PKV-Wiki Pro“ gleich mehrere. Über die Funktion einer Bestands- und Bilanzanalyse lassen sich die Bestände und Kennzahlen von 37 Krankenversicherern in diversen, individuell vom Vermittler auswählbaren Kategorien miteinander vergleichen.

Dem Kunden kann dann beispielsweise direkt im Beratungsgespräch aufgezeigt werden, welche privaten Krankenversicherer ihren Marktanteil in den letzten fünf Jahren ausbauen konnten oder von welchen Anbietern sukzessive Versicherte abwandern.

Mit Blick auf die finanzielle Situation der Gesellschaften lassen sich unter anderem die Eigenkapitalquote oder die Verwaltungskosten von mehreren Versicherern im Vergleich darstellen.

Bestands- und Bilanzanalyse (Bild: Screenshot Burghardt)
Zum Vergrößern Bild klicken (Bild: Screenshot Burgardt/PKV-Wiki)

Kostenlose Demo-Version

„Wer Kunden hat, die mit komplexen Zahlen aus der Bilanz nichts anfangen können, der kann immer noch mit der Anzahl der Beschwerden bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht argumentieren. Eine niedrige Beschwerdequote ist für manche Kunden das entscheidende Argument für den Abschluss“, so Dippold.

Vermittler, die sich für die „Pro-Version“ der App entscheiden, können innerhalb der Bestands- und Bilanzanalyse auf die Daten der Jahre 2007 bis 2015 zurückgreifen. Über den Zeitraum dieser neun Jahre können sie dann beliebige Versicherer in verschiedenen Kategorien vergleichen. Ein Test des Statistik-Tools für den Zeitraum 2009 bis 2011 ist über eine kostenlose Demo-Version möglich.

Vergleichsrechner für Kranken, Pflege und Zahn

Neben dem Anbietervergleich können Vermittler für ihre Kunden auch Tarife auswählen und gegenüberstellen. Dies ist in den Sparten Krankenvoll-, Pflege- und Zahnzusatzversicherung möglich. Dabei lassen sich die Angebote entweder nach Beitrag oder nach Leistungen – also den voreingestellten Kundenbedürfnissen entsprechend – sortieren.

Vergleichsrechner (Bild: Screenshot Burghardt)
Der Vergleichsrechner in der Krankenvollversicherung. Zum Vergrößern Bild klicken (Bild: Screenshot Burgardt/PKV-Wiki)

„Ein Vertragsabschluss via App ist nicht möglich und derzeit nicht gewünscht“, erklärt Dippold. Der Entwickler von PKV-Wiki strebt aber für die Zukunft an, einen Online-Abschluss per Link zu ermöglichen. Diesen Link sollen Vermittler dann einfach an ihre Kunden schicken können. „Also ohne PDF-Anträge und ohne Medienbrüche. Leider sind hier die Versicherer noch nicht so weit“, so Dippold weiter.

Für einen tiefer gehenden Produktvergleich haben Vermittler mit bestehenden Lizenzen für die Programme „LUX“ der KVpro.de GmbH und „KV-Rational“ der Gewa-Comp, Vertrieb von Hard- und Software GmbH die Möglichkeit, aus der App heraus auf ihre Vergleichsrechner zuzugreifen.

Über 1.000 Artikel und Produkttests

Den Nutzern von „PKV-Wiki Pro“ steht auch eine Wissensdatenbank über die private Krankenversicherung und andere Sparten zur Verfügung. Diese bietet Zugriff auf alle Bereiche der PKV-Wiki-Internetseite, beispielsweise ein PKV-Lexikon zur Erläuterung von Fachbegriffen oder eine Sammlung der rechtlichen Grundlagen.

Neu ist dabei, dass Vermittler auf Artikel und Testberichte der von Stiftung Warentest herausgegebenen Zeitschriften „Finanztest“ und „Test“ zugreifen können.

Die digitale Bibliothek ist unterteilt in die Bereiche Altersvorsorge, betriebliche Altersversorgung, biometrische Risiken sowie Krankenversicherung (GKV und PKV). Es sollen noch Inhalte zu den Themenblöcken Immobilien und Sachversicherung folgen.

Zugriff auf MVP und Dokumente

Die App bietet des Weiteren die Möglichkeit, mit ausgewählten Maklerverwaltungs-Programmen (MVP) verknüpft zu werden. Mit dabei sind bislang Produkte der Assfinet GmbH, der Mr-Money Software GmbH und des Maklerpools Fonds Finanz Maklerservice GmbH. Weitere Anbieter sollen folgen.

Über das Dokumenten-Center erhalten die Nutzer der App außerdem Zugang zu Anträgen, Formularen, Broschüren und den Bedingungen der Krankenversicherer. „Alles, was der Vermittler für die tägliche Arbeit benötigt, ist an Bord“, schreibt Dippold in einer Pressemitteilung.

Bestellung und Kosten der App

Die App „PKV-Wiki Pro“ kann für Android-Geräte über den Google Play Store und für iOS-Geräte über iTunes heruntergeladen werden. Nach dem kostenlosen Download steht die Anwendung in der „Basic-Version“ mit eingeschränkten Leistungen zur Verfügung. Sie kann über diesen Link und durch Nutzung des dort integrierten Bestellformulars auf die „Pro-Version“ hochgestuft werden.

Die „Pro-Version“ kostet monatlich 11,84 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Der erste Monat ist kostenlos und wird bei der Bestellung direkt vom Gesamtpreis abgezogen.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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