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Fünf Mal Neu­es aus der PKV

19.07.2017

Für die bKV hat der Arbeitskreis Beratungsprozesse kostenlose Vertriebshilfen entwickelt. Die Rentenberater weisen auf eine Ausstiegsmöglichkeit aus der Vollversicherung hin – und es gibt drei neue Tarife.

Für die bkV-Beratung gibt es ein Tool des Arbeitskreises Beratungsprozesse. Die Rentenberater informieren über eine Gesetzesänderung zum Ausstieg aus der Vollversicherung und Rückkehr in die GKV. Für gesetzlich Versicherte bietet die DKV einen ambulanten Zusatztarif soewie einen „halben Pflegeverdoppler“ und Janitos einen Komfort-Zahnzusatz-Tarif.

Der Arbeitskreis Beratungsprozesse unterstützt Vermittler im Geschäftsfeld betriebliche Krankenversicherung (bKV) mit einem neuen Risikoanalysebogen. Dieser standardisiert die Bestandsaufnahme und soll eine gemeinsame Arbeits- und Gesprächsgrundlage in der Beratung schaffen.

Komplexität in Grenzen

Mit dem Risikoanalysebogen kann im Kundengespräch systematisch Daten zum angestrebten Leistungsumfang, zum versicherten Personenkreis sowie zur geplanten Finanzierung erhoben werden. Mindeststandards sorgen dafür, dass sich die Komplexität in Grenzen hält, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Wir setzen voraus, dass die Standards der Musterbedingungen vom PKV-Verband nicht unterschritten werden und Arbeitnehmer das Recht haben, den Vertrag mit gleichen Leistungen fortzuführen, wenn sie aus der Firma ausscheiden. Für die einzelnen Leistungsbausteine haben wir weitere Mindeststandards festgelegt. So sind Betrieb und Beschäftigte stets auf der sicheren Seite.“

Mit diesen Worten lässt sich der Versicherungsmakler Helge Kühl, der die Expertengruppe des Arbeitskreises, die den Analysebogen entwickelt hat, geleitet hat, in einer Pressemitteilung zitieren.

Der Risikoanalysebogen wurde für die Beratung von Unternehmenschefs sowie Personal-Verantwortlichen in kleinen und mittelständischen Betrieben (KMU) entwickelt. Der Arbeitskreis empfiehlt, vorab die Kundenbasisdaten für den Betrieb zu erheben. Dafür stellt er eine Checkliste bereit. Alle Arbeitsmittel können kostenlos unter diesem Link herunter geladen werden.

Ausstieg aus der privaten Krankenversicherung

Privat und freiwillig krankenversicherte Rentner können nach Auslegung des Bundesverbandes der Rentenberater e.V. ab dem 1. August 2017 möglicherweise in die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) wechseln.

Ab dem 1. August 2017 werden für jedes Kind pauschal drei Jahre Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse angerechnet. Maßgeblich für den Wechsel sei damit die Überprüfung der „9/10-Regelung“, für die die Betroffenen aber selbst aktiv werden müssten, so die Rentenberater.

Nach dieser Regelung müssen Rentner für die KVdR in der zweiten Hälfte ihres Arbeitslebens mindestens 90 Prozent der Zeit gesetzlich versichert gewesen sein – egal ob freiwillig, pflicht-, oder familienversichert. Die Neuregelung werde auch auf Altfälle angewendet, so der Verband.

Vieles in einem

Der neue Krankenzusatz-Tarif „Kombimed Balance“ der DKV Deutsche Krankenversicherung AG bietet gesetzlich Versicherten im ambulanten Bereich eine Vielzahl von Leistungen inklusive im Hufeland-Verzeichnis aufgeführter Naturheilkunde.

Der Tarif kostet Kunden zwischen 30 und 39 Jahren monatlich ab 27,74 Euro und für 40- bis 49-Jährige ab 36,79 Euro. Der Beitrag steigt mit dem Alter stufenweise an. Kunden, die bereits einen „DKV-Zahnzusatz“ haben, erhalten zehn Prozent Bonus auf das neue Kombiprodukt. Der Tarif ist online oder beim Vermittler abschließbar.

Erstattet werden naturheilkundliche und heilpraktische Behandlungen bis zu 600 Euro im Jahr (den vollen Betrag gibt es erst ab dem vierten Versicherungsjahr), Arznei-, Verband- und Heilmittel (80 Prozent bis zu 600 Euro je Versicherungsjahr), Sehhilfen (100 Prozent, bis zu 300 Euro innerhalb von 24 Monaten), Hörgeräte (100 Prozent und bis zu 600 Euro je Gerät), sonstige Hilfsmittel (100 Prozent, bis zu 300 Euro je Versicherungsjahr) und refraktive Augenchirurgie (100 Prozent; bis zu 1.200 Euro innerhalb der ersten 60 Monate und erst ab dem vierten Versicherungsjahr).

Darüber hinaus werden die Kosten von Vorsorgeuntersuchungen, Schutzimpfungen sowie zwei Präventionskursen je Versicherungsjahr vollständig bis zu 600 Euro je Versicherungsjahr übernommen. Bei Auslandsaufenthalten von bis zu drei Monaten werden eine Reihe von Gesundheitsleistungen vollständig ersetzt, darunter auch die Mehrkosten eines medizinischen Rücktransports aus dem Ausland, sofern er von der DKV organisiert wird.

Die Hälfte mehr zu gesetzlichen Pflegeleistungen

Zudem hat die DKV den Pflegezusatz-Tarif „PZU50“ entwickelt, der die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung um die Hälfte aufstockt. Für jeden Euro, den die gesetzliche Pflegeversicherung dem Kunden zahlt, erhält er von der DKV 50 Cent dazu.

Die Leistungen der DKV passen sich automatisch an die der gesetzlichen Pflegeversicherung an. Der Tarif, der online oder bei einem Vermittler abgeschlossen werden kann, kostet für einen 30-Jährigen monatlich 15,80 Euro.

Bereits vor zwei Jahren hatte die DKV einen Pflegeverdoppler gestartet. Bei diesem Produkt werden die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung für den Versicherten verdoppelt.

Zahnschutz

Die neue Produktlinie „JA dental max“ der Janitos Versicherung AG ist ein „Topschutz im Bereich der Zahnzusatz-Versicherungen“ für gesetzlich Versicherte, so die Gothaer-Tochter. Der Tarif ist nach Art der Schadenversicherung kalkuliert, also ohne Alterungsrückstellungen, und wird mit dem Alter teurer. Für einen 30-Jährigen kostet der Schutz jährlich 293,76 Euro.

Mitversichert sind Zahnersatz, Zahnbehandlungen, Methoden zur Schmerzausschaltung und Kieferorthopädie für Menschen bis 18 Jahre sowie kieferorthopädische Behandlungen nach einem Unfall für Erwachsene. Es gibt Wartezeiten und Leistungsstaffeln.

So werden für Zahnersatz einschließlich der damit verbundenen Aufwendungen für Maßnahmen zur Schmerzausschaltung in den ersten zwölf Monaten maximal 1.000 Euro erstattet. Der Betrag steigert sich linear auf bis 4.000 Euro in den ersten 48 Monaten. Die Staffel für Kieferorthopädie sieht halb so hohe Leistungen vor.

Zahnmedizinische Individualprophylaxe wie eine professionelle Zahnreinigung sind bis 150 Euro pro Jahr abgedeckt. Kunden können zwei Mal ohne erneute Gesundheitsprüfung und Wartezeiten vom Grund- und Komfortschutz in die jeweils höheren Produktlinien wechseln, damit zu den steigenden Ansprüchen auch die Leistungen der Zahnzusatz-Versicherung passen.

Krankenzusatz im Fokus

Mehr zur privaten Krankenzusatz-Versicherung findet sich im nächsten VersicherungsJournal Extrablatt, das am 28. August erscheint. Wer noch kein Extrablatt-Abonnent ist, kann dieses Heft bis zum 10. August für den Inlandsbezug kostenlos online bestellen.

Wer das Extrablatt bereits bezieht, bekommt auch diese Ausgabe automatisch zugesandt. Zudem steht es ab dem 28. August im Internet zum Herunterladen bereit. Bezieher des Premium-Abonnements werden bevorzugt bedient und erhalten den Zugriff auf die neuen Ausgaben im PDF-Format rund eine Woche früher.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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