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„Sehr gute“ Privathaftpflicht-Versicherung ab 50 Euro

22.09.2017

Im Vergleich der Stiftung Warentest erhielten viele Tarife die Höchstnote. Manche als hochwertig bekannten Produkte kamen aber gar nicht in Wertung. Bestleistungs- und Update-Garantien werden kritisch kommentiert.

Die Stiftung Warentest hat einen Vergleich von Privathaftpflicht-Versicherungen in ihrer Zeitschrift Finanztest publiziert. Von 218 Familientarifen von 68 Anbietern wurden vier Zehntel mit „sehr gut“ bewertet. Testsieger wurde „Ambiente Top“ der Basler Versicherung. Bestleistungsgarantien und Update-Automatiken wurden nicht bepunktet.

In ihrer Zeitschrift Finanztest, Ausgabe 10/2017 hat die Stiftung Warentest einen Vergleich von Privathaftpflicht-Versicherungen veröffentlicht. Darin wurden 218 Familientarife von 68 Versicherern berücksichtigt, die mindestens zehn Millionen Euro Deckungssumme pauschal für Personen- und Sachschäden bieten und keine generelle Selbstbeteiligung vorsehen.

Nicht untersucht wurden die Deckungskonzepte von Assekuradeuren und Maklern. Diese hatten in einem Vergleich im Magazin Öko-Test teilweise sehr gut abgeschnitten. Nach welchen Kriterien Anbieter von dem Vergleich ausgeschlossen wurden, ist der Zeitschrift nicht zu entnehmen.

40 Prozent „sehr gut“

Von den von den Warentestern berücksichtigten 218 Tarifen schnitten 90 – im Rahmen einer nachträglichen Korrektur nach Erscheinen des Hefts wurde die Zahl am 21. September um zwei nach oben korrigiert – und damit über vier Zehntel mit dem Gesamturteil“ „sehr gut“ ab.

Testsieger wurde mit einem „sehr gut“ (Note 0,7) die Basler Sachversicherungs-AG mit ihrem Tarif „Ambiente Top“. Es folgen die VHV Allgemeine Versicherung AG mit dem „Klassik-Garant Exklusiv“ sowie die HDI Versicherung AG mit „Rundum Sorglos“ (jeweils 0,8). Dahinter reihen sich 15 Tarife ein, die mit 0,9 bewertet wurden. Die weiteren Noten reichen bis „mangelhaft“.

Als preisgünstigstes „sehr gutes“ Angebot für Familien wird in dem Heft die Schwarzwälder Versicherung VVaG mit dem Tarif „Exclusiv Fair Play Direkt / 10“ für 50 Euro Jahresbeitrag genannt. Für manche anderen – ebenso hoch bewerteten – Produkte wird mehr als das Dreifache verlangt.

Bewertet wurde der Grundschutz und Zusatzleistungen

Grundlage der Testnoten war die Bewertung von zahlreichen Leistungskriterien, die insgesamt ein Drittel der Gesamtwertung ausmachten. Dabei spielten auch Selbstbehalte bei einzelnen Leistungsbausteinen eine Rolle. Wie die einzelnen Merkmale gewichtet wurden, lässt sich aus dem Heft und der Internetseite der Stiftung nicht entnehmen.

Um „sehr gut“ oder „gut“ abschneiden zu können, mussten die Tarife den „Finanztest-Grundschutz“ bieten. Diese Leistungen und die Höhe der Versicherungssumme flossen zu zwei Drittel in die Benotung ein.

Bestleistungsgarantien ohne Punkte

Keine Pluspunkte bekamen die Anbieter für Bestleistungsgarantie und Update-Automatik. Die zahlreichen Unterschiede in diesem Bereich fallen damit unter den Tisch.

Zur Begründung heißt es, die neuen Versprechen seien schwer zu fassen. So müsse der Kunde im Schadenfalle nachweisen, dass ein anderer Versicherer geleistet hätte und somit die Bestleistungsgarantie greife.

Finanztest kommentiert: „Bestleistungs- und Update-Garantien schaden nicht. Was sie im Einzelfall bringen, ist aber nicht absehbar. Das hängt davon ab, dass Versicherer und Versicherte den Überblick behalten.“

Die am höchsten bewerteten 61 Tarife des Testfeldes sind in der gedruckten Ausgabe der Zeitschrift abgebildet. Die Liste aller untersuchten Produkte ist im kostenpflichtigen Online-Angebot der Stiftung Warentest zu finden.

Olaf Nitsche

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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